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Der globale Kryptowährungs-Markt erlebte in den letzten 24 Stunden erhebliche Volatilität, was die Risikobereitschaft der Anleger stark schwächte. Die gesamte Marktkapitalisierung sank um 3 % auf 3,1 Billionen US-Dollar. Bitcoin $91,802 fiel von über $94,000 auf $89,975, während Ethereum $3,311 und XRP um 3,4 % bzw. 4 % auf $3,123 bzw. $2 zurückgingen. Mittelgroße Token erlitten noch größere Verluste, was die allgemeine Marktstimmung negativ beeinflusste. Uniswap, Polkadot und Ethena verloren jeweils 7 %, 8 % und 10 % an Wert. Obwohl der Fear and Greed Index bei 29 blieb, konnte er die Nervosität des Marktes nicht verbergen.
Feds restriktive Zinssenkung erschüttert die Märkte
Der Hauptgrund für die Marktschwankungen war die mit Spannung erwartete Zinssenkung der Fed um 25 Basispunkte am 10. Dezember. Obwohl der Markt eine 89%ige Wahrscheinlichkeit für diese Senkung prognostizierte, blieb die erwartete Erleichterung aus. Fed-Vorsitzender Jerome Powell betonte, dass die Inflation weiterhin über dem Zielwert liege und signalisierte damit nur eine begrenzte Lockerung der Geldpolitik. Die Zinssenkung wurde restriktiver kommuniziert, als es der Markt erhofft hatte.
Powells vorsichtige Äußerungen führten zu einem Anstieg der Rendite der 10-jährigen US-Staatsanleihe auf 4,25 %, was die finanziellen Bedingungen verschärfte und den Druck auf gehebelte Positionen im Kryptomarkt verstärkte. Laut Daten von CoinGlass wurden in den letzten 24 Stunden Positionen im Wert von 519 Millionen US-Dollar liquidiert, davon entfielen 370 Millionen US-Dollar auf Long-Positionen. Dieser Rückgang des offenen Positionsverhältnisses auf 131 Milliarden US-Dollar zeigt die Tendenz der Anleger, ihr Risiko zu reduzieren.
Auswirkungen Japans und globaler Druck
Zusätzlich zur Unsicherheit aus den USA sorgten auch Zinssignale aus Japan für Unruhe an den Märkten. Die Rendite der zweijährigen japanischen Staatsanleihe überschritt erstmals seit einem Jahrzehnt die Marke von 1 %, wodurch Carry-Trade-Positionen, die auf Yen basieren, riskant wurden. Das Auflösen dieser Positionen verringerte die globale Nutzung von Hebelwirkung und destabilisierte die Kryptopreise weiter.
Analysten gehen davon aus, dass Bitcoin seine erste starke Unterstützung zwischen $88,000 und $84,000 finden könnte. Standard Chartered berichtete, dass die „restriktive“ Entscheidung der Fed dazu führte, dass die Jahresend-Kursziele nach unten korrigiert wurden. Nic Puckrin, Mitbegründer von Coin Bureau, merkte an, dass die vorherrschende Unsicherheit die Möglichkeit einer starken Rallye im Dezember verringert. Er glaubt, dass eine kurzfristige Erholung nur bei stabileren Finanzierungsbedingungen und klareren Nachfragesignalen vom Spotmarkt möglich ist.
Unterdessen tragen auch aktuelle makroökonomische Signale der Europäischen Zentralbank (EZB) zu einer vorsichtigen Stimmung am Kryptomarkt bei. Höhere als erwartete Kerninflationsdaten in der Eurozone erschweren es der EZB, die Zinsen bald zu senken – ähnlich wie bei der Fed – was die Risikobereitschaft der Anleger schwächt und den Abwärtsdruck auf dem Kryptomarkt unterstützt.
